Analyse reale Inflation
Um überhaupt die Folgen einer Inflation einschätzen zu können, muss man zunächst wissen, was Inflation bedeutet.
Um die Inflationsrate ermitteln zu können existieren zwei Ermittlungsmethoden.
- statistische Inflationsrate (statistische Methode der Qualitätsbereinigung in hedonischen Preis- und Wachstumsstatistiken)
- wissenschaftliche Inflationsrate (volkswirtschaftliche Betrachtung von Geldmengen und Bruttoinlandsprodukt)
Hauptkritikpunkt bei der statistischen Inflationsrate ist der hedonische Character (Hedonik = nach Belieben) bei der Auswahl des Warenkorbes zur Berechnung des sogenannten Verpraucherpreisindex. Auf Grundlage dieses Warenkorbs und eines festgelegten Basisjahres werden für jedes Jahr die Lebenshaltungskosten und daraus die prozentuale Steigerung zum Vergleichs- oder Vorjahr ermittelt. In der Praxis aber spürt jeder Konsument teils erhebliche Abweichungen hinsichtlich der individuellen oder gefühlten Inflation, denn die Warengruppen im statistischen Warenkorb werden immer weniger repräsentativ.
Nach dieser statistischen Inflationsrate beträgt die Inflation derzeit etwa 2-3% pro Jahr.
Wesentlich nachhaltiger und auf der Basis volkswirtschaftlicher Faktoren ermitteln Experten vermehrt die auch als wahre oder reale Inflation bezeichnete Geldentwertung. Danach wird das Wachstum der Geldmenge, um das Bruttoinlandsprodukt der jeweiligen Volkswirtschaft bereinigt.
Was heisst das nun?
Mit der Inflation verliert Ihr Geld an Kaufkraft, also an Wert. Verdeutlichen wir dies am Beispiel vertrauter Konsumgüter und stellen wir anhand der historischen Werte eine Prognose auf Basis des Euros an.
1960 | 2000 | Faktor | 2040 | |
---|---|---|---|---|
Tasse Kaffee | 0,20 | 2,00 | 10 | 20,00 |
Brötchen | 0,03 | 0,25 | 8 | 2,00 |
Mittelklasse-PKW | 4.000,00 | 20.000,00 | 5 | 100.000,00 |
Miete 100 m² | 125,00 | 650,00 | 5 | 3.250,00 |
ETW 100 m² | 25.000,00 | 185.000,00 | 7,5 | 1.387.500,00 |
Je höher also die Inflation, um so schneller verliert Ihr Geld an Kaufkraft und damit an Wert. Hiervon betroffen sind alle Geldwerte, da diesen die sachwertgebundene Basis fehlt.
Um die Kaufkraft Ihres Geldes zu erhalten, müssen Sie demnach Erträge (Zinsen, Mieten oder Rendite) mindestens in Höhe der wahren oder realen Inflation erzielen. Aber sicher ist Ihr Geld (Geldwert) nur soweit das Schuldnerrisiko nicht eintritt.