Millionen-Investition: 22 Wohnungen im Alten Papierwerk in Gera geplant
Oben der aktuelle Blick aus der Nestmannstraße auf das Areal, rechts eine Animation des Projektentwicklers, wie das Areal einmal aussehen soll. Foto: Peter Michaelis
Geraer Projektentwickler Tann Capital verhilft einer versteckten
Brache für vier Millionen Euro zu neuem Glanz
Gera Fabrik, Kontor, Atelier und Studio – vier Namen für vier Gebäude, die wie die große Überschrift des Wohnprojektes einen Bezug zur Geschichte des Standortes herstellen: „Stadtquartier Altes Papierwerk“ ist das Sanierungs- und Bauvorhaben der Geraer Tann Capital AG überschrieben, das planerisch bereits weit gediehen ist und einem zunächst etwas unscheinbaren zentralen Fleck Geras zu neuem Glanz verhelfen soll.
Areal von den Erben des Firmengründers gekauft
Das zum Teil verfallene einstige Betriebsgelände von etwa 2300 Quadratmetern Gesamtfläche entzieht sich im Schatten der Bergschule und auch zurückgesetzt von der Altenburger Straße etwas der allgemeinen Aufmerksamkeit. Jedoch nicht der des Unternehmens, das zuletzt mit dem „Stadtquartier Tilly’scher Garten“ in der Robert-Koch-Straße von sich Reden machte. „Wir sind auf der Suche nach geeigneten Immobilien darauf gestoßen“, sagt
Die Gebäudesubstanz im „Alten Papierwerk“ lässt diese industrielle Historie zwar noch erahnen, doch deren weitgehender Leerstand seit den frühen 1990er-Jahren hat Spuren hinterlassen. Während einige Gebäudeteile nicht mehr zu retten sind und mit Fördermitteln zurückgebaut werden, erklärt Carolin Prüfer , werden die eingangs genannten vier Gebäude erhalten und saniert. Das Areal wird zwei Zufahrten von der Nestmannstraße und ausreichend Parkplätze im Areal erhalten. In den Gebäuden sollen 22 Wohnungen ganz unterschiedlicher Größen entstehen und später verkauft werden. Als Eigentumswohnungen für die späteren Bewohner oder an Kapitalanleger, die sie dann vermieten. So entstehen in den Gebäuden „Studio“ und „Kontor“ jeweils sechs Wohneinheiten. Das „Atelier“ im Inneren des Quartiers werde dreigeteilt, es entstehen drei Wohneinheiten mit Dachterrassen und Reihenhaus-Charakter, sagt Prüfer .
Im markanten „Fabrik“-Gebäude an der Nestmannstraße sollen sieben Wohnungen entstehen, die über einen noch zu errichtenden Anbau mit einem Fahrstuhl erschlossen werden. Trotz des immer noch frühen Zeitpunktes sind in diesem Teilobjekt bereits drei Wohnungen verkauft. Das ist auch der Grund, weshalb die abschnittsweise geplanten Bauarbeiten hier und im Atelier beginnen sollen. „Der Bauantrag ist gestellt, ein städtebaulicher Vertrag mit der Stadt abgeschlossen“, sagt
Thomas Smektalla, Vorstand von Tann Capital, hatte zur ersten Präsentation des Projektes am Tag der Städtebauförderung von einem Investitionsvolumen von vier Millionen Euro für das Projekt gesprochen. Carolin Prüfer betonte im Gespräch mit unserer Zeitung vor Ort, dass man dafür wieder ausschließlich auf Handwerker aus der Region zurückgreifen wolle, mit denen man schon bei früheren Projekten gute Erfahrungen sammelte.
Aus der Historie
Zur Firmengeschichte des Standortes recherchierte
Marcel Hilbert / 13.06.18 / OTZ